Den bekommt Ada in die Finger und beginnt sofort, eine englische Übersetzung anzufertigen. Tatsächlich sind Briefe von ihr erhalten, in denen sie ihren Privatlehrern Mary Somerville und Augustus de Morgan recht naive Fragen stellt.
Doreen Hartmann, die Kuratorin der Paderborner Ausstellung, skizziert es so: „Sie übersetzte in einer neunmonatigen Arbeitsphase ein Memorandum über einen nie gebauten Computer – die von Charles Babbage entworfene Analytical Engine. Sie selbst lehrte bis 1943 am Vassar College Mathematik, zuletzt als Associate Professor. Die Erfindung des Compilers machte die Programme unabhängig vom dem Computer, auf dem sie laufen sollten – ein entscheidender Fortschritt. Das Prüfen des Programmablaufs auf Fehler heißt dementsprechend „debugging“. In den Worten von Ada: „Am treffendsten können wir sagen, dass die Analytical Engine algebraische Muster webt, gerade so wie der Jacquard-Webstuhl Blätter und Blüten.“Im Sommer 1840 reist Babbage nach Turin, um einen Vortrag über das Konzept seiner Analytischen Maschine zu halten.
Sie spekuliert über künftige Anwendungen in den Wissenschaften, bringt Beispiele für Aufgaben, die sich mit der Analytical Engine lösen lassen – an diesen Stellen ist ihr Prosatext von Formeln und Tabellen durchsetzt – und erläutert die Prinzipien, nach denen die „Operationen“ der Maschine zu organisieren wären.Das schwierigste Anwendungsbeispiel, das sie mit Unterstützung von Babbage ausarbeitet, ist die Berechnung der so genannten Bernoulli-Zahlen. Marie Curie – Theorie der Radioaktivität. Sie hatte zuletzt den Rang des Flotillenadmirals der amerikanischen Marinereserve, ohne je auf einem Kriegsschiff gedient zu haben. Sie steht allein auf weiter Flur, und die Betrachtungen, zu denen sie Anlass gibt, sind von höchst interessanter Art.“ O-Ton Augusta Ada Lovelace anno 1843.Allein auf weiter Flur – so könnte man auch die Frau beschreiben, die diese Zeilen schrieb. „Mit ihrem Sinn für Humor und der Gabe, technische Ideen in einfachen, anschaulichen Begriffen auszudrücken“ habe sie viele Menschen erreicht, würdigt sie die IT-Historikerin Janet Abbate. So erlebt Ada aus nächster Nähe mit, wie Charles Babbage bereits an einem neuen Maschinentyp herumdenkt. Das macht sie programmierbar – eine Neuerung, die der Erfinder Babbage aus der Textiltechnik entlehnt hat. „Er war der Vater von Ada Lovelace“, steht im Wikipedia-Eintrag von Lord Byron; der Ruhm der Tochter hat den des Vaters überholt. Hier aber geht es um Wissenschaft.Es sind ihre sieben „Anmerkungen“, A bis G, auf die sich Adas Ruhm als „erste Programmiererin“ stützt. Sie hat sich erfolgreich auf ein Gebiet gewagt, das bisher vor allem eine Domäne japanischer Forscher war: 1953 entwickelte sie den ersten Compiler, der von Menschen gemachte Eingaben in Maschinencode umwandelte. Bereits im 19. Die Flotillenadmiralin Dr. Grace Hopper war eine Mathematikerin und Physikerin, die an der Entwicklung der ersten Computersoftware beteiligt war. Diese Sprache war weltweit erfolgreich und wird noch heute im kaufmännischen Bereich eingesetzt. Jahrhunderts bewahrheiten.“ Also 150 Jahre später.Ada selbst war sich ihrer visionären Kraft bewusst. Grace Murray Hopper 1906-1992 "Some of my most rewarding experiences have been in trying to do something in a new way." Während des Zweiten Weltkriegs trat sie in die US-Marine ein und programmierte einen der ersten digitalen Computer, den Harvard Mark I. Sie entwickelte in den 1970er Jahrenin Polo Alto das Prinzip der grafischen Benutzeroberfläche. Die Anmerkungen der Übersetzerin, nach Babbages Schätzung „etwa dreimal so lang wie das ursprüngliche Memoire“, sind mit ihrem Kürzel AAL gekennzeichnet – ein Kompromiss.